Ein Experiment: während einer Wanderung kamen wir an einem kleinen Wasserfall vorbei. Zufällig beleuchtete die Sonne die Stelle nur teilweise und zwar genau da, wo das Wasser nach dem Auftreffen auf einen Stein in alle Richtung davon spritzte. Was das Auge sofort als „sieht interessant aus“ identifiziert, ist als Foto gar nicht so einfach festzuhalten – vor allem ohne Stativ…
Wie lange muss man belichten, damit man die Wasser“strahlen“ gut sieht? Wie bearbeitet man das Bild nach, so dass diese Leuchtspuren auch so wirken, wie man es in Erinnerung hat? Beurteilt selbst, ob es gelungen ist.
Schnee ist faszinierend: er verändert Landschaften binnen weniger Stunden: aus bunt wird schwarz-weiß, aus laut wird leise. Aber Schnee an sich ist auch ein interessantes Motiv: nicht immer leicht zu fotografieren, meist sehen die Aufnahmen viel „flacher“ aus, als man eine Szene in der Erinnerung hat.
Ich habe mich mal wieder daran versucht: es gab so schön vom Wind geschliffenen Schnee, den musste ich einfach aufnehmen – auch wenn meine Mitmenschen bestimmt ihren Spaß dabei hatten mich im Schnee liegen zu sehen und meine Frau einen Kaffee mehr auf der Hütte trinken durfte…
Noch ein Experiment: Wassermenschen erzeugen. Zufällig hatte ich kürzlich einen Springbrunnen fotografiert und dabei durch Einfrieren der Wasserbewegung ein paar ganz interessante Ansichten erhalten. Allerdings war da leider ziemlich viel Unruhe im Hintergrund, die dann teils auch noch durch das Wasser durchschien, so dass auch die Photoshop da weniger mit vertretbarem Aufwand auszurichten war.
Daher – vermutlich zur Erheiterung der Nachbarn – ein paar Tage später der selbstgemachte Springbrunnen im Garten: Gartenschlauch ohne Spritze, mit Panzertape abgeklebt, dann Loch rein und das ganze an einem Sonnenschirmständer befestigt. Dann noch Blitz und Reflektor raus in den Garten und „schon“ kann es losgehen.
Natürlich brauchte es einige Versuche, bis das Wasser schön „auf sich selbst“ fiel, bis das Licht stimmte usw. – aber in Summe sind da ein paar spannende Aufnahme entstanden. Was auch immer man damit anfängt…
Wasser bzw. dessen Verschwendung – wie stellt man das dar? Ich habe mal eine für mich ganz neue Herangehensweise ausprobiert: ein Thema gesucht, eine Bildidee entwickelt und dann erst in die Tat umgesetzt – also ganz anders als sonst: mit offenen Augen durch die Welt gehen und spannende Motive fotografieren.
In dem Fall musste ein Wasserhahn bei uns im Haus herhalten. Da das Bild ganz ohne Montage entstehen sollte, war der nächste Schritt die ziemlich mühsame Einstellung der Armatur genau so, dass es tropft ohne dass sich die Tropfen in einen dünnen Wasser“strahl“ verbinden. Und das passiert leicht… Und zu wenige Tropfen sollen es ja auch nicht sein – es muss schon mehr als einer auf dem fertigen Bild sein.
Und dann das Licht: der Rest vom Bad muss unsichtbar werden, der Wasserhahn selbst irgendwie interessant erscheinen – die Position des Blitzes ist entscheidend. Ich habe ihn letztlich in der Hand gehalten und so mehrere Positionen schnell ausprobieren können. So halb im Waschbecken drin mit Blitz halb Richtung Wassertropfen, halb nach Unten, um so indirekt zu blitzen, war letztlich die für mich beste Position.
Und dann müssen die Tropfen auch noch scharf sein, d.h. es geht nur mit high speed Blitzen. Und damit mit relativ offener Blende und sehr kurzen Belichtungszeiten. Das führt aber wiederum zu schnell unscharfen Tropfen – diese fallen zwar sehr wohl senkrecht nach unten. Aber nur in der Theorie: durch Kalkablagerung oder minimal schiefe Montage, durch die Oberflächenspannung oder durch alles zusammen fallen die Tropfen nicht genau senkrecht von der Stelle runter, wo sie „entstehen“. Aber nur an dieser Stelle ist immer Wasser, so dass man dort manuell scharfstellen kann. Dann sind aber die eigentlichen Tropfen im Fallen etwas aus dem Fokus.
Alles in allem etwas Gefummel, bis es endlich genau gepasst hat. Ist aber ein – wie ich finde – ganz interessanten Bild geworden. Und das Fotografieren „vom Ende her“ mit einer Bildidee im Kopf, die es dann umzusetzen gilt, war für mich auch eine ganz neue Erfahrung. Sehr lehrreich und interessant. Kann ich nur empfehlen – werde es für ,mich selbst ab jetzt immer mal wieder machen (wenn ich Zeit haben…)
Eine Vorsorgeuntersuchung brachte mich nach Fürth in die Schön-Klinik. Das Empfangsgebäude wurde mir schon beim Terminausmachen als „umgedrehte Kaffeetasse“ beschrieben: „das finden Sie sofort“ – stimmt: das Gebäude fällt auf.
Beim Rausgehen fiel mir dann auf, dass es sich auch zum Fotografieren eignet, ja geradezu herausfordert: schräg, verspiegelt, ungleichmäßig-gleichmäßig. Leider nur das Handy dabei, aber trotzdem ganz gelungene Aufnahmen – finde ich.
Eher beiläufig bei einer Fahrradtour mit den Kindern in Pfaffenhofen an der Ilm entstanden: das Rad eines kleinen Wasserkraftwerks, angetrieben durch die Ilm im Bürgerpark. Mal schnell aus der Hand, ohne Stativ usw. Ich glaube, ich muss da irgendwann noch mal mit mehr Ausrüstung, Zeit und Muße hin, um das noch besser in Szene zu setzen…
Früh morgens auf dem Golfplatz in Reichertshausen. Ok, ich habe die Bälle schon mal besser getroffen… Die Motivation fürs Golfen sinkt daher etwas – dafür liegt mehr Fokus auf der Motivsuche, denn dieser sonnige Tag mit ganz leichtem Nebel in der Früh ist einfach beeindruckend schön.
An einem Ort, an dem ich schon x Male war (da natürlich(!) mit voller Konzentration auf den nächsten Schlag 😉) gibt es immer wieder was zu entdecken. So zum Beispiel einen Strommast auf Loch 7. Nicht, dass ich die Leitungen nicht schon vereinzelt tatsächlich getroffen hätte… Aber als schwarz/weiß-Motiv ganz passabel.
Seltsam, nun arbeite ich seit Jahren im selben Bürogebäude und selten hat es gereizt, dort mal ein Foto zu machen. – Heute war ich mit einem Kollegen beim Mittagessen und wir haben, recht überraschen 😉, fast die ganze Zeit über Kameras und das Fotografieren geredet. Vermutlich war das der Trigger, um dann direkt vor dem Eingang gleich zwei interessante Motive zu finden:
Ein ordinärer Lichtschacht, oben mit dem typischen Rost abgedeckt. Aber zu der Jahreszeit und der Uhrzeit (was ein Zufall!) fällt das Sonnenlicht so ein, dass sich auf der Betonwand Streifen bilden. Und zusätzlich ist genau neben dem Lichtschacht ein größeres Fenster, in dem sich die Sonne so spiegelt, dass sie in annähernd gleichem Winkel auch in den Schacht fällt. Und so entsteht ein durchaus interessantes Streifenmuster.
Und dann gleich noch eine Entdeckung, direkt vor der Tür: die riesige Fußmatte vor dem Eingang gibt ja eigentlich ein schönes, grafisches Motiv ab. Dazu die Spitzen meiner Schuhe, die ebenfalls den hell-dunkel Kontrast aufgreifen und als „Störer“ das sehr strenge Muster der Fußmatte auflockern. Cooles Bild eigentlich.